FSP
Förderverein Städtepartnerschaften und Europäische Begegnungen Neu-Isenburg e.V.

Wiege des Vogtlandes 

Weida liegt am Zusammenfluss der kleinen Flüsse Weida und Auma im Landkreis Greiz im Freistaat Thüringen. Die landschaftliche Bezeichnung ist „Thüringer Vogtland“.

Die Stadt (8.000 Einwohner) befindet sich etwa 12 km südlich von Gera, dem Oberzentrum Ostthüringens am Schnittpunkt der Bundesstraßen B 92 und B 175.

Durch Weida verläuft die „Reußische Fürstenstraße“.

Die Entfernung zu den Bundesautobahnen A 4 und A 9 beträgt etwa 20 km. Das bekannte Autobahnkreuz „Hermsdorfer Kreuz“ ist etwa 30 km entfernt.

Der Weidaer Bahnhof liegt an der Eisenbahnstrecke Leipzig-Saalfeld; der Haltepunkt Weida-Mitte an der Strecke Gera-Hof.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto Erkan Müller

 

Geschichte

Die an historischen Sehenswürdigkeiten reiche Stadt entstand in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts und hat ihren mittelalterlichen Charakter bis heute bewahrt. Zwei historische Stadtkerne, die Altstadt und die Neustadt, bilden die Besonderheit Weidas. Diese Ortsteile, durch den Weida-Fluss voneinander getrennt, hatten ihre eigenen Märkte, Mühlen, Klöster und Pfarrkirchen mit den dazugehörenden Friedhöfen. Sie wurden aber gemeinsam verwaltet und erhielten im 13. Jh. eine gemeinsame Befestigung. Teile der Stadtmauer und einige Wehrtürme sind noch gut erhalten.

Weida hat seit 1209 Stadtrecht und ist somit die älteste Stadt des gesamten Vogtlandes.

Die Vögte von Weida beherrschten im Mittelalter ein Land, das sich in seiner größten Ausdehnung von Borna über Gera, Greiz und Plauen, dem böhmischen Eger bis ins oberfränkische Regnitzland erstreckte und gaben ihm den Namen VOGTLAND.

Somit ist die Osterburg die Stammburg der Vögte und die Stadt Weida ist die Wiege des Vogtlandes.

Anfang des 15. Jahrhunderts erlosch der Einfluss der Vögte; ihr Herrschaftsgebiet fiel an das

sächsische Adelsgeschlecht der Wettiner. Nur im Fürstenhaus Reuß erhielten sich die Traditionslinien der Weidaer Vögte.

Die jüngere Linie hatte ihren Sitz in Gera, die ältere Linie residierte in Greiz.

Beide vereinigten sich 1919 zum Volksstaat Reuß, der neben anderen Fürstentümern 1920 in das Land Thüringen einging.  

 

Kuchenfest immer Anfang September  

1994 wurde eine alte Tradition unserer thüringischen Partnerstadt Weida wiederbelebt: Der Kuchenmarkt erinnert daran, dass an der Handelsstraße von Zwickau nach Böhmen eine gemeinsame Verkaufstelle der Weidaer Bäcker bestand, die Brotbank, an der sich die Reisenden mit Brot und bald auch mit Kuchen versorgen konnten.

 

Mit der Figur der „Weidschen Kuchenfrau“ entstand ein Symbol für die Neuzeit. Alle Hobbybäckerinnen sind aufgerufen, sich mit vier Kuchen um diesen Titel zu bewerben. Eine Jury verkostet alle Kuchen und kürt die Weidsche Kuchenfrau. Für ein Jahr ist sie Weidas Botschafterin und präsentiert das süße Image von Weida.  

Foto: Inge Göbl 

 

 

 

Sehenswürdigkeiten

 Die bedeutendste Sehenswürdigkeit Weidas und des gesamten Vogtlandes ist die Osterburg. Vogt Heinrich I. begann im 12. Jh. mit dem Bau einer Befestigungsanlage, die sich im 13. und 14. Jh. zur Residenz und zum Verwaltungszentrum des gesamten Vogtlandes entwickelte.

Der 54 m hohe Bergfried ist einer der ältesten so gut erhaltenen Burgtürme Deutschlands.

Mit einer Mauerstärke von 5,70 m unterhalb des ersten Zinnenkranzes ist er ein imposantes Bauwerk.

Die 350°-Projektion eines Films über die Geschichte des Adelsgeschlechts der „Reußen“ direkt auf das romanische Ziegelmauerwerk in seinem Inneren ist eine Innovation.

Das Schloss wurde in den letzten Jahren umfangreich saniert. Es beherbergt ein Museum mit verschiedenen Ausstellungen zur Stadt- und Regionalgeschichte. Die Besteigung des Burgturms bis zum 3. Zinnenkranz und die Besichtigung der Türmerstube sind unvergessliche Eindrücke. Zahlreiche Veranstaltungen finden im Burggelände statt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fotos: Inge Göbl

 

In Weida hat das Gerber- und Schuhmacherhandwerk eine lange Tradition.

1844 wurde die Lohgerberei von Johann Friedrich Francke gegründet und bis 1992 betrieben. 2001 übernahm die Stadt das Objekt und führt es seitdem als Technisches Schaudenkmal weiter. Wer das Industriedenkmal der besonderen Art besucht, taucht in das 19. Jahrhundert ein. Die Gerbgruben sind zum Teil noch gefüllt, die alten Maschinen funktionieren tadellos. So riecht es bei den Führungen noch nach Leder und Lohe (gemahlene Fichtenrinde), es flattern die Riemen, um Rindenbrecher, Lederwalze und Dampfmaschine anzutreiben.

Hier kann man erfahren, wie schwer die Arbeit des Gerbers war und wie viele Arbeitsschritte notwendig waren, um aus einem Stück Rinderhaut haltbares Sohlenleder herzustellen.

 

Text von  Erkan Müller  und Margit Emde  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto Inge Göbl

 

Mehr Infos :  

 http://www.weida.de

 

 

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